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Mit Puderzucker gegen die Varroa?

Die Bestäubung der Bienen mit Puderzucker, um gegen die Varroamilbe vorzugehen, wird bereits seit über
zehn Jahren praktiziert. Ausgangspunkt waren die von Kamran Fakhimzadeh in seiner Disseration veröffentlichten Versuche und Arbeiten: "Detection of major mite pests of Apis mellifera and development of non-chemical control of varroasis" (Finnland 2001, ISBN 951-45-9914-4). Frei übersetzen könnte man dies mit: "Erkennung der wichtigsten Milbenkrankheiten von Apis mellifera und Entwicklung einer nicht-chemischen Bekämpfung der Varroatose". Kamran Fakhimzadeh beschreibt in seinen Untersuchungs- und Versuchsarbeiten das Verhalten der Varroa-Milbe und der Bienen, wenn sie mit nicht-chemischen Materialien behandelt bzw. bestäubt wurden. Der Imker Randy Oliver aus den USA setzte die Ergebnisse in seine Imkerpraxis um und berichtete auf seiner Webseite darüber umfangreich. Von seiner Internetseite wurde ich wiederum angeregt, diese Methode der Bestäubung der Bienen mittels Puderzucker in unsere Imkerei zu übertragen. Eine 1:1-Übertragung ist nur schwer möglich, weil unser mitteleuropäisches Klima nicht mit jenen trockenen Verhältnissen in den USA vergleichbar ist. Bei uns kann reiner Puderzucker, bei falscher Lagerung, 'hart wie Stein' und nahezu unbrauchbar werden. Es mussten also neue, alternative Wege beschritten werden, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.

 

Die Puderzucker-Methode (PZM)

Doch was konkret stellt die Puderzucker-Methode (PZM) dar? 
Rein funktional ist sie sehr einfach auszuführen. Der Imker siebt mittels eines feinen Handsiebes eine definierte Menge an Puderzucker in die oben geöffnete Beute. Anschließend fegt er mit dem Bienenbesen die aufliegenden Puderzuckerreste von den Rähmchen-Oberträgern in die Wabengassen. Deckel zu. Fertig.
 
Die nun gänzlich eingestaubten Bienen beginnen sofort, sich zu putzen, um den Puder abzustreifen. Die im Haarkleid der Bienen aufsitzenden Milben werden erfasst und fallen zu Boden. Gänzlich anders ist die Reaktion der Milben. Sobald der Puderzucker die Biene bestäubt hat, lassen die Milben, irritiert davon, dass ihre Haftfüßchen Fremdes berühren, von der Biene ab und fallen nach unten auf das Bodenbrett. Der schnelle und massive Abfall der Milben wird durch diese zwei unterschiedlichen Reaktionen durch die Bestäubung erklärt. Nach ca. 10 bis 15 Minuten kann der Imker den aktuell vorhandenen Befall anhand der heruntergefallenen Milben auf dem Bodenbrettchen anschauen, auszählen und im Abgleich mit der vorhandenen Volksstärke entsprechend abschätzen.

 

Ziel der Puderzucker-Methode

Das Ziel der Puderzucker-Methode ist einfach erklärt. Es soll durch die Einbringung von Zuckerstaub die Zahl der Milben verringert werden. Durch das Einsieben von Puderzucker auf Bienen und Milben lösen sich die Milben von den Bienen und landen auf dem Bodenbrettchen. Wenn das Bodenbrettchen durch ein bienendichtes Gitter von den Waben getrennt ist, können die Milben nicht erneut auf eine Biene steigen, noch sind sie in der Lage, an den Seitenwänden zurück in die Waben zu gelangen. Der an ihnen haftende Puderzucker und das mit Zuckerstaub bestäubte Bodenbrettchen verhindern eine gezielte Fortbewegung der Milbe. Die überwiegende Zahl der Milben liegt auf dem Rücken und strampelt um ihr Leben. Innerhalb eines Tages entzieht der Puderzucker den Milben die lebensnotwengie Feuchtigkeit. Die Milbe verendet.

 

Unterschiede zu anderen Behandlungskonzepten

Die Puderzucker-Methode unterscheidet sich von anderen Varroa-Behandlungsmethoden in folgenden Punkten:
  • sofortige und rein mechanische Wirkung auf Biene und Milbe
  • kein Kontaktgift
  • Einsatz eines frei verfügbaren Nahrungsmittels
  • jederzeit anwendbar
  • Intensiv-Behandlungen als Block ebenfalls möglich
  • keine Wartezeit
Diese Methode hat natürlich auch Nachteile, welche nicht verschwiegen werden sollten:
  • keine länger anhaltende Wirkung (im Vergleich AS, OS, Thymol)
  • Mehraufwand durch eine systematische und regelmäßige Bestäubung
  • Puderzucker ist hygroskopisch
Die Wirkdauer dieser Methode ist auf das Vorhandensein von Puderzucker beschränkt. Sobald die Biene den Zuckerstaub aus ihrem Haarkleid entfernt hat, können die Milben sich dort wieder festhalten. Zum anderen werden nur jene Milben vom Puderzucker getroffen, welche gerade 'unterwegs' gewesen sind. Jene, die bereits in die Zelle abgestiegen sind oder sich bereits in halb- oder verdeckelter Brut befinden, können nicht erreicht werden. Somit vermag die Puderzucker-Methode den Vermehrungsrhythmus der Milbe zu stören und zu unterbrechen, indem jene Milben entfernt werden, die auf dem Weg der Fortpflanzung oder aus den Zellen aufgestiegen sind. Um den Populationsrhythmus nachhaltiger zu stören, bedarf es deshalb einer regelmäßigen Anwendung, was wiederum Mehraufwand vor Ort bedeutet. Andererseits ist diese Behandlungsmethode jederzeit anwendbar und unterliegt keinerlei Wartezeiten. Selbst bei Tracht und hohem Varroadruck bzw. Milbenfall ist eine Behandlung mit Puderzucker im Brutraum ohne Probleme möglich. Bei hohem und akutem Befall ist ein Blockbehandlung über 3 bis 4 Wochen möglich. Aus mehrjährigen Beobachtungen und Erfahrungswerten erkennen die Bienen den Puderzucker nicht als Futter - solange er sich in der Pulverphase befindet. Er wird von den Bienen eher als lästig und störend erkannt, was man aus dem Verhalten des sofortigen Putzens des Haarkleids schließen kann. Sollten Puderzucker und Wasser zusammenkommen, entsteht eine Art Gelee, ähnlich einem Zuckerguss für Kuchen. Neben den Ameisen erkennen diese Masse dann auch gerne unsere Bienen als Futter und nehmen es auf. Falls dies einmal der Fall sein sollte, ist diese 'Matsche' sofort bienendicht zu entfernen. Einmal aus Gründen einer vorsorglichen Bienenhygiene und zum zweiten, um ein Räubern zu verhindern. Eine Geleebildung tritt auch dann ein, wenn das Bodenbrettchen mehrere Tage nicht vom Puderzucker-Abfall gereingt wurde.
Die hygroskopische (wasserziehende) Eigenschaft des reinen Puderzuckers schränkt auch den Zeitpunkt einer Anwendung etwas ein. Bei hoher Luftfeuchtigkeit verändern die mikrofeinen Puderzuckerteilchen ihre Struktur und verklumpen sich. Die Staubwirkung lässt nach. Bei der Bepuderung eines Krapfens mag dies unwesentlich sein, bei der Bestäubung der Bienen muss der Puderzucker aber trocken und feinpudrig sein.


... aus der Praxis für die Praxis


tl_files/demografiken/galerie/Schuettelsieb.png       tl_files/demografiken/galerie/Sieb gross.png
Das sind die Werkzeuge, mit denen der Puderzucker eingebracht werden sollte.
Entweder Sie verwenden ein Mehlsieb oder Ihr Honigsieb. 

 

tl_files/demografiken/galerie/bestaeuben rauch.png

Nach dem Öffnen der Beute wird etwas Rauch gegeben,
damit die Bienen in die Wabengassen eintauchen.

 

tl_files/demografiken/galerie/Bestaeuben stossen.png

Anschließend wird der Puderzucker mittels eines Mehlsiebes
in die Beute eingebracht. Entweder mit Stoßbewegungen ...

 

tl_files/demografiken/galerie/Bestaeuben drehen.png

... oder mit Drehbewegungen, die den Puderzucker durch
das Mehlsieb auf die Oberträger fallen lässt. Falls Sie Ihr 
Honigsieb verwenden, rütteln Sie mit kreisenden Bewegungen
den Puderzucker durch das Sieb.

 

tl_files/demografiken/bestaeuben einfegen.JPG

Nach dem Sieben wird der aufliegende Puderzucker mit
dem Bienenbesen in die Wabengassen eingefegt.

 

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Nach 10 bis 15 Minuten kann das Bodenbrettchen gezogen
werden. Anhand des Milbenabfalles ist eine
grobe Befallsschätzung möglich.
 


Warum wir uns für diese Behandlungs-Methode einsetzen?

Rückblick: Im Sommer 2008 haben wir diese Methode zum ersten Mal ausprobiert. Wir waren davon überzeugt, dass dies eine von mehreren Alternative ist, die Varroa in ihre Schranken zu verweisen. Aufgrund der Probleme einer 1:1-Umsetzung dieser Methode hier im Allgäu haben wir zwei Jahre lang versucht, das Problem der Hygroskopie zu beheben. Heute können wir auf mehrere Jahre praktische Anwendung zurückblicken. Manchmal auch in Kombination mit anderen Behandlungskonzepten. Das ist ja das Gute daran, dass die Puderzucker-Methode andere Behandlungskonzepte nicht ausschließt. Wir möchten nicht verschweigen, dass auch wir Ausfälle in den letzten Jahren hinnehmen mussten, weshalb dieses Behandlungskonzept auch kein Wundermittel gegen die Varroa darstellt. Eine Alternative ist sie allemal. Eines der Hauptargumente für diese Methode hat aber die ganzen Jahre unbeschadet überdauert. Puderzucker ist ein Nahrungsmittel. Er ist überall erhältlich und kann ohne jegliche Schutzvorkehrungen wie z.B. Handschuhe und Schutzbrille sofort eingesetzt werden.


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